Wohnhaus, Zug: Freilegung und Restaurierung einer Wandmalerei aus dem 17. Jahrhundert

Während der Restaurierung einer Liegenschaft in Zug, wurde eine Wandmalerei aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entdeckt. Nach sorgfältiger Freilegung, Stabilisierung und zurückhaltender Retusche wurde das Bildmotiv – eine Einhornjagd – erkennbar.

Bei Rückbauten von Trockenbauwänden wurde das Fragment einer Wandmalerei entdeckt. Das Motiv der Wandmalerei war zum Zeitpunkt seiner Entdeckung noch unklar, da die Wandmalerei im ikonografisch relevanten Bildteil mit Kalktünchen übermalt war.
Der Putzträger wies einige instabile Bereiche und Putzausbrüche auf. Die Malschicht war – soweit einsehbar – zwar verschmutzt, jedoch grundsätzlich in einem guten Zustand. Rund ein Viertel der Malerei war übertüncht, zudem waren diverse jüngere Putzergänzungen sichtbar.
Bevor mit der Freilegung der Malerei begonnen werden konnte, wurden die instabilen Putzbereiche mittels Injektionsmasse auf Kalkbasis gefestigt. Nach der strukturellen Instandsetzung des originalen Putzes konnten die Kalktünchen und die jüngeren Putzergänzungen mechanisch entfernt werden sowie die Malerei gereinigt werden. Nach dem Entfernen aller Kalktünchen und jüngeren Putzschichten konnte die Darstellung, trotz zentraler Fehlstelle, erkannt werden – es war die Szene einer Einhornjagd. Die grösseren Fehlstellen wurden mit einem Kalkmörtel bis etwa 2 mm unter Niveau gekittet. Kleinere Fehlstellen in der Malerei wurden retuschiert.
STANDORT
Stadt Zug 
DATIERUNG
um 1600 bis 1630 
LEISTUNG
Konservierung und Restaurierung 
ZEITRAUM
2017/2018